Grenzenlose Weiterbildung – Meine Hürden als ZMP bis zur PA in der Schweiz

Austiegsfortbildung zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin in München bei praxisDienste, 2013

2013 war ein entscheidendes Jahr für mich: Ich absolvierte in München bei praxisDienste die Aufstiegsfortbildung zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin. Diese Zeit war lehrreich, motivierend, intensiv und vor allem eines – der Beginn einer Reise, die noch lange nicht zu Ende sein sollte. Infos zum Institut

Denn schnell wurde mir klar: Das kann nicht alles gewesen sein. Ich wollte mehr wissen und mehr verstehen. Ich wusste, ich möchte Dentalhygienikerin werden. Doch welches Institut wähle ich aus? 12 Monate überlegte ich, ob ich ein Studium in Dentalhygiene beginne oder die Dentalhygienikerin als Fortbildung in Bayern machen sollte. Beide Wege hatten ihren Reiz. Für die Fortbildungs-Möglichkeit der bayerischen DH musste ich extern die Prüfung zur ZMP bei der Bayerischen Landeszahnärztekammer ablegen. Infos zum Institut

Diese Prüfung war ein Kapitel für sich.

Und war sie wirklich notwendig? Für mich war es ein beschämendes Gefühl, als externe Person daran teilzunehmen. Ich hatte das Gefühl, intensiver beobachtet zu werden als andere – als würde jeder meiner Schritte doppelt kritisch beäugt werden. Noch heute erinnere ich mich genau an das beklemmende Gefühl während der praktischen Prüfung. Ich fühlte mich wie ein Außerirdischer – fremd, nicht zugehörig, unter besonderer Beobachtung.

Der Prüfungsprozess begann mit der mündlichen und schriftlichen Prüfung – und ich fiel durch. Die Abrechnungsprüfung wurde mir zum Verhängnis. Doch ich wusste: Ich gebe nicht auf. Wenn ich falle, stehe ich wieder auf. Ich schämte mich und fühlte mich unwohl. Aber ich blieb fokussiert. Mein Ziel, die DH-Weiterbildung, verlor ich nie aus den Augen. Ich blickte nach vorn.

Leicht war es nicht. Ich bemerkte Unterschiede zwischen den Weiterbildungs-Instituten, obwohl es eine Musterfortbildungsordnung der Bundeszahnärztekammer gemäß dem Berufsbildungsgesetz gibt. Die Musterfortbildungsordnung ist nur eine Empfehlung, keine verbindliche Vorschrift. Jedes Institut hat unterschiedliche Auslegungspunkte. Selbst wenn die Inhalte formal ähnlich sind, legen die Prüfungsausschüsse unterschiedliche Schwerpunkte. Manche bewerten beispielsweise die Abrechnung strenger, andere fokussieren stärker Patientenkommunikation oder Instrumentenführung.

Und jetzt frage ich mich noch heute: War all das wirklich notwendig? Nach den Abschlüssen meiner ZMP-Weiterbildungen in Deutschland hat mich nie jemand gefragt, welche ZMP ich eigentlich war – ob ich sie in Bayern absolviert hatte oder bei praxisDienste. Dabei fühlte sich der Unterschied während der Prüfung so groß an. Zudem entschied ich mich letztendlich für das Studium in Dentalhygiene. Infos zum Institut

Heute lebe ich in der Schweiz – und sammle weitere Zertifikate. Ich stehe erneut vor einer Herausforderung, die DH wird nicht anerkannt und: Um hier als PA (Prophylaxeassistentin) anerkannt zu sein, muss ich nochmals eine Prüfung ablegen. Infos zum Institut Der theoretische Teil meiner Ausbildungen wird anerkannt, aber es fehlen 129 Patientenfälle. Diese muss ich tabellarisch schriftlich festhalten und im Oktober 2025 in Zürich eine praktische Prüfung besuchen.

Mein Gefühl sagt mir, dass all diese Etappen mich nicht nur mit Papieren ausstatten, sondern mich wirklich weiterbringen – als Fachkraft und als Mensch. Ich lerne nie aus!

Ich teile meine Geschichte mit euch, um zu zeigen, was ich erlebt habe – und mit der Kraft, daraus einen Vorschlag zu machen: Es wäre sinnvoll, eine einheitliche, bundesweit geregelte Prüfung zu etablieren, einen Meistertitel zur Prophylaxe Assistentin. Das würde nicht nur den Teilnehmenden, sondern auch den Ausbildungsinstituten und Prüfungsausschüssen mehr Klarheit, Vergleichbarkeit und Fairness bringen.

Das schreibe ich nicht für meinen Lebenslauf – sondern zum Wohl meiner Patienten.

Mein aktueller Arbeitsplatz im Herzen von Zürich, Schweiz, 2025


Kommentare

Eine Antwort zu „Grenzenlose Weiterbildung – Meine Hürden als ZMP bis zur PA in der Schweiz“

  1. Monika Grasser

    Ich folge dir schon sehr lange, kennenlerne durfte ich dich als Dozentin.Da warst du schon super, und deine Costarica Reise fand ich mega spannend. Jetzt wo du in der Schweiz bist,finde ich deinen Weg auch sehr spannend. Freue mich auf tolle news.

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